Gelungener 21. Räbhüsli-Sonntig
Nach vier Jahren Unterbruch luden am Sonntag die Winzer wieder in ihre Räbhüsli ein.
Alphornklänge ertönten am Sonntagmorgen am Lägernhang. Ein Zeichen, dass die Räbhüslibesitzer bereit sind, Weinliebhaber zwischen den Rebbergen zu empfangen. 14 Räbhüslibesitzer – von insgesamt 29 – machten dieses Jahr mit. Ab 10.30 Uhr warteten kulinarische Spezialitäten und natürlich eine Vielfalt von Wettinger Wein auf die Besucherinnen und Besucher.
Nebst der Kulinarik wurde auch Kulturelles geboten. OK-Präsident Roli Michel zeigte sich überrascht: «Da läuft vieles, das kurzfristig abgemacht wurde.» So trat zum Beispiel das Chinderjodelchörli unter der Leitung von Anna Eisenhut beim Team «Chloster-Wy» auf. Der Festgottesdienst von Markus Heil beim alten Reservoir wurde durch eine Bigband begleitet. Durch die Rebberge marschierten die Trychler vom Burghorn und bei den «Kollektiv Grüezi» gabs Livemusik.
Chalet Grüezi am Grüeziweg
Auf die Frage, wieso der Verein Kollektiv-Grüezi heisse, gab Mitglied Nico Moser folgende logische Antwort: «Das Räbhüsli – genannt Chalet Grüezi – liegt am Grüeziweg, wo bekanntlich immer ‹Grüezi› gesagt wird». Ein Generationenwechsel führte dazu, dass 10 junge Männer das Räbhüsli inklusive Rebhang übernahmen. Gemeinsam mit dem Präsidenten Samuel Meier besuche Moser nun einen Rebbaukurs. «Das erlernte Wissen geben wir den anderen acht Kollegen weiter, damit wir den Hang eigenständig bewirtschaften können.» Die Leidenschaft für Wein teilte die Gruppe einen Tag zuvor. Bei der Einweihungsfeier waren über 100 Personen erschienen.
Dieth erkannte Staatsweine
«Bei der Blinddegustation habe ich die Wettinger Weine erkannt», sagte Regierungsrat Markus Dieth auf der Mooshaldenstrasse, wo je eine Flasche der gekürten Staatsweine vom Steimer Weinbau und WeinStern Wettingen auf einem Fass standen. Als Wettinger Bürger und grosser Weinfan sei er stolz auf die Sieger der Kategorien Pinot noir und Rote Spezialitäten, die damit Träger des Titels «Aargauer Staatswein 2023» seien und an kantonalen Staatsanlässen ausgeschenkt werden. «Seit 18 Jahren werden Staatsweine ausgewählt», führte Dieth aus. Mit der Wahl würdige der Kanton das Engagement und die Professionalität der Winzerinnen und Kellermeister und bestärke gleichzeitig die Bedeutung des Weins als Aargauer Kulturgut. Da ein Staatswein nach einem Jahr nicht erneut gekürt werden darf, hatte Wettingen nur neun Mal die Gelegenheit dazu. «Acht Staatsweine kamen bisher aus Wettingen», betonte Dieth, der selbst noch keinen der 21. Räbhüsli-Sonntage ausgelassen hat.